Die Sternenschaumaschine

Sommerferienspiel, 1. - 29. Juli 2007

 

Wie in den Jahren zuvor kooperierten wir im heurigen Sommer wieder unter den Titel "Astronomie in Wien" mit dem Zeiss-Planetarium Wien und der Kuffner-Sternwarte. Rahmentitel des heurigen Sommerprogramms war "Die Sternenwerkstatt". Wie der Titel andeutet, stand heuer die Technik der Astronomie im Vordergrund. Für uns, die WAA, als Mobile Sternwarte bedeutet das eine Konzentration auf das Thema Fernrohre.

Allerdings sollte nicht so sehr die Optik der Instrumente (das Thema wäre für Kinder viel zu abstrakt) im Vordergrund stehen, sondern das, was man mit Fernrohren erreichen kann. Und hier war das Auffinden des Planeten Venus am Tag zweifellos eine spektakuläre Herausforderung.

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Konzeption  top

Die Überlegungen zur "Sternenschaumaschine" - der Titel wurde in Anlehnung an die Veranstaltung "die Sternenmachmaschine" im Zeiss-Planetarium gewählt - gingen in Richtung optische Fernrohrtechnik. Sehr bald wurde uns aber klar, dass die Erklärung, warum Fernrohre vergrößern oder die Bilder umkehren, für Kinder viel zu abstrakt sind. Die Fernrohre selbst sind hier nur Anschauungsmaterial im eigentlichen Sinn, können also nur angeschaut werden, was zum Begreifen - ebenfalls im wörtlichen Sinn - nicht wirklich beiträgt.

So wurde die Fernrohrtechnik an den Rand gedrängt, reduziert auf eine lusig gehaltene Plakatpräsentation, die vor allem bei schlechterem Wetter herhalten sollte und zum Glück nicht musste.

Aufgrund der im Juli durchwegs recht guten Wetterlage mussten wir auf diese Präsentation wie gesagt nicht zurück greifen und konnten uns dem eigentlichen Ziel der Aktivität, dem "wie" widmen. Dabei verfolgen wir zwei Schwerpunkte:

  • Sichere Beobachtung der Sonne. Auch wenn das Wetter nicht einwandfrei sein sollte, ein Blick zur Sonne sollte auf jeden Fall möglich sein; andernfalls hätten wir die Station absagen müssen, was heuer erfreulicher Weise nie der Fall war. Hier ist wichtig zu demonstrieren, was ein guter Sonnenfilter ist und was nicht. Viele Familien haben zumindest kleine Fernrohre und ein unvorsichtiger Blick zur Sonne kann für Kinder und Erwachsene unheilbare Augenschäden zur Folge haben.


Sichere Beobachtung der Sonne


Erklärung des Sonnenfilters

  • Finde die Venus bei Tag. Dieser Punkt ist in der Tat eine Herausforderung. Wie kann man ein Gestirn, das man bei Tag (so gut wie) nicht sieht, mit einem Fernrohr finden? Nun, für Astronomen ist das keine allzu grosse Herausforderung, immerhin zählt die Venus zum Standardprogramm jeder Tagführung auf einer Volkssternwarte. Doch die Theorie hinter den Finden ist nicht einfach und die Herausforderung ist eigentlich, Kindern zu erklären, wie das funktioniert.

    Für das Sommerferienspiel haben wir eine einfache Methode gewählt und auch auch für die Dauer des Ferienspiels aufbereitet.


    Finde Venus am Tag, Teil 1


    Finde Venus am Tag, Teil 2

    Der erste Teil ist sehr einfach zu erklären; es ist sehr wichtig, die Kernaussagen in maximal fünf Minuten zu vermitteln, länger gelingt es nicht, die Aufmerksamkeit der Kinder zu behalten. Um die Venus in ihrer besten Sichtbarkeit zu zeigen, mussten wir auch eine über den Juli variierende Beginnzeit (zuerst 15 Uhr, dann 14 Uhr) wählen. Außerdem mussten wir die gesamte Aktivität auf Juli beschränken, da die Venus im August zu nahe bei der Sonne steht und ihre Beobachtung zu gefährlich wäre.

    Der zweite Teil ist, soweit aufbereitet, auch nicht schwierig. Doch wie sollen die Kinder das in den folgenden Monaten nachvollziehen? Nun, im August gar nicht, weil zu gefährlich. Doch danach ist es wieder möglich, die Venus am Tag aufzusuchen. Aber da das ganze nicht ganz so einfach ist, müssen auch die Eltern mithelfen. Unsere Station ist ja für die ganze Familie, und das Ausrechnen, wo Venus bei Tag steht, ist für die Kinder vielleicht doch zu kompliziert. Oder doch nicht? Jedenfalls sind auch die Eltern begeistert. Wie zeigen einen so anschaulichen Zugang zur Mathematik und Geometrie, bei dem manche früher die Scheu vor diesen Fächern abgelegt hätten.


Mit einer Sternkarte und ...


... einem astronomischen Jahrbuch funktioniert es

  • Spiel mit dem Fernrohr. Auch heuer verwenden wir wieder die extrem kindergerechten Teleskope vom Typ Dobson, die ganz leicht einzustellen sind. Im sicheren Schatten, damit nicht versehentlich in die Sonne geschwenkt werden kann, können die Kinder ihre Umgebung erkunden.


    Kinderleicht in der Bedienung: Ein Dobson


Terminwahl  top

Da das Aufsuchen der Venus am Tag ein zentrales Thema unserer heurigen Aktivität darstellt, waren wir zunächst einmal auf den Juli beschränkt. Am 18. August steht Venus genau in Richtung der Sonne und schon rund zwei Wochen davor und danach wäre es viel zu gefährlich gewesen, sie am Tag in der Nähe der Sonne aufzusuchen. Somit blieben nur Termine im Juli.

Die Uhrzeit wurde so gewählt, dass Venus in der günstigsten Sichtbarkeit unter Tags beobachtet werden kann. Das ist der Fall, wenn die Venus genau im Süden steht. Da sich die Venus im Juli an die Sonne annähert, musste die Beginnzeit variiert werden. In der ersten Monatshälfte war eine Beginnzeit von 15 Uhr optimal, in der zweiten Monatshälfte mussten wir auf 14 Uhr vorverlegen. Im Gesamtbesuch ergab das keine wirklich messbare Abweichung.

Aufgrund der Tatsache, dass alle unsere Mitglieder ehrenamtlich neben ihrem normalen Beruf tätig sind, waren wir wieder vornehmlich auf Wochenenden beschränkt. Allerdings haben wir zumindest einen Mittwochnachmittag einplanen können. Somit ergaben sich sechs Termine, das Maximum, das mit ausschließlich freiwilligen Helferinnen und Helfern möglich war.

Die Termine lauteten somit:

  • Samstag, 7. Juli, 15 Uhr
  • Sonntag, 8. Juli, 15 Uhr
  • Mittwoch, 11. Juli, 15 Uhr
  • Samstag, 21. Juli, 14 Uhr
  • Sonntag, 22. Juli, 14 Uhr
  • Sonntag, 29. Juli, 14 Uhr

Das Wochenende vom 13. bis 15. Juli musste wegen einer bereits langfristig geplanten Großveranstaltung (Deep Sky Wochenende) ausgenommen werden.

Zusätzlich waren wir noch beim Ferienspiel-Eröffnungsfest im Donaupark am 1. Juli mit der gleichen Station anwesend.


Veranstaltungsorte  top

Die Veranstaltungsorte sollten

  • mit öffentlichen Verkehrsmitteln, vorzugsweise mit der U-Bahn, leicht erreichbar sein
  • guten freien Blick zum Himmel ermöglichen
  • bekannt und gut frequentiert sein
  • allerdings keine touristischen Massenziele darstellen

und darüber hinaus sollte

  • die Zufahrt zum Ent- und Beladen der Mobilen Sternwarte leicht möglich sein
  • es sich um öffentlichen Grund handeln, um langwierige Genehmigungsverfahren zu vermeiden

Aufgrund unserer Erfahrungen der letzten Jahren wählten wir zwei bewährte Plätze:

  • den Maria-Theresien-Platz zwischen den beiden Museen (U2, U3 Volkstheater)
  • die Papstwiese im Donaupark beim Donauturm (U1 Kaisermühlen)

Statistisch sollte der Maria-Theresienplatz deutlich besser abschneiden als der Donaupark.


Veranstaltungsberichte  top

Sonntag, 1. Juli, Ferienspiel-Eröffnungsfest, Donaupark

Zuerst herrscht Verwirrung um den Platz unserer Station. Unter hohen Bäumen können wir leider keine Gestirne zeigen, auch nicht Sonne und Venus. Also müssen wir kurzfristig einen anderen Platz im Donaupark suchen.


Die Mobile Sternwarte ist heute besonders groß, die Hitze allerdings auch

Vor allem am Nachmittag wird es eine Hitzeschlacht bei Temperaturen jenseits der 30°C, das Publikum wird mit fortschreitender Dauer der Veranstaltung immer erschöpfter, die Verweilzeit bei unserer gar nicht so kleinen Station - es ist die Sammelstation für alle astronomischen Einrichtungen in Wien, aber fast ausschließlich von der WAA bestückt - wird immer geringer. Bilden sich anfangs noch kurze Schlangen hinter den Teleskopen, sucht man später unser Zelt nur mehr wegen des Schattens auf.


Unser Zelt ist Schattenspender


Am Anfang war der Andrang zu den Teleskopen noch groß

Dialoge wie "Hier gibt es die Venus am Tag zu sehen!" - "Ist mir doch wurscht!" stehen an der Tagesordnung. Fazit: Kaum Interesse, dafür aber viel Aufwand. Werbung für die Stationen im Ferienspiel? Kaum. Dazu sollte der Spielpaß reichen.

Samstag, 7. Juli, Maria-Theresien-Platz

Obwohl der Himmel strahlend blau ist, können wir unsere Station nicht komplett aufbauen. Der starke Wind mit einzelnen Sturmböen macht es unmöglich, das große Fernrohr und das Infozelt aufzustellen. Doch es gelingt uns trotzdem für die Kindern eine spannende und informative Veranstaltung durchzuführen. Der Andrang zu unserer Station ist heute sehr groß. Wir beobachten zunächst die Sonne und erzählen über Sonne und über den Planeten Venus. Die dazupassenden Schautafeln halten wir in der Hand - die einzige Möglichkeit bei dem Wind.


Kein Zelt wegen des Windes, nur Teleskope und strahlender Sonnenschein

Dann die spannende Frage: wie kann man bei Tag in dem weiten blauen Himmel die Venus finden? Roland Graf zeigt den Kindern, wie man mit ein bisschen Rechnen und einem Feldstecher den Planeten tatsächlich auffinden kann. Nachdem alle mehrmals Venus und Sonne beobachtet haben, bleibt noch viel Zeit für Fragen der Kinder und der ebenfalls sehr interessierten Eltern. 

Sonntag, 8. Juli, Donaupark

Heute kein Wind, dafür starke Bewölkung, die zunächst nur selten den Blick auf Sonne und Venus frei gibt. Unsere Station ist um 15.00 Uhr bereit. Doch im Gegensatz zu gestern ist der Andrang heute deutlich geringer. Während wir auf Wolkenlöcher warten, erzählen wir auch wie Fernrohre funktionieren. Als absoluter "Hit" erweist sich der Dobson. Mit diesem Teleskop können die Kinder selbst ausprobieren, wie man Objekte sucht und findet - gar nicht so leicht. Die Skyline der nahen Wolkenkratzer und der Donauturm bieten genug Zielpunkte für die jungen Dobsonauten. Manche sind vom Hantieren mit dem Teleskop so beigeistert, dass sie einen zweiten Blick auf die Sonne in unseren beiden speziellen Sonnenteleskopen ausschlagen.


Ein Dobson ist ideal für Kinderhände

Im Laufe der Zeit bieten sich genug Wolkenlöcher, sodass alle in Ruhe die Sonne und die Venus beobachten können. Auch mehrere interessierte Spaziergänger gesellen sich zu unserer Station.

Mittwoch, 11. Juli, Donaupark

Bei wechselhaftem Wetter und starkem Wind bauen wir unsere Station im Donaupark auf. Zwischen 15.00 Uhr und 15.45 können wir trotz einiger Wolken die Sonne und die Venus beobachten und unser Programm in Kurzform präsentieren. Dann zieht von Westen her rasch ein Gewitter auf und wir müssen leider eilig abbauen. Es geht sich genau aus, dass wir bis zu den esten Tropfen wieder alles in den Autos verstaut haben.


Rasch ein Blick durchs Teleskop, so lange es noch geht!

Samstag, 21. Juli, Maria-Theresien-Platz

Heiß und wolkenlos. Wir beginnen jetzt erstmals um 14 Uhr, da die Venus schon etwas näher an die Sonne heran gewandert ist und daher schon früher im Süden steht. Lauf Anmeldungen erwarten wir heute eine ganze Menge Familien. Doch es kommt anders, besser gesagt: Bis auf eine Familie kommt niemand, der sich zuvor telefonisch angemeldet hatte, dafür aber, teils recht spontan, ein paar andere Kinder mit Begleitung. So wird es doch noch eine erfolgreiche Aktion.


Bei großer Hitze beobachten wir aus dem schützenden Schatten

Wir haben unsere Station im Schatten eines großen Baums vor dem Naturhistorischen Museum aufgebaut, hier sind die 36°C (gemessen im Schatten) noch am ehesten auszuhalten. Der Wind ist mitunter heftiger, auch hier schützt dieser Platz unsere Station.


Erklärungen im Zelt


Kaum zu erkennen: Der Mond bei Tag

Das Wetter ist perfekt, nur die Sonne zeigt sich leider ohne Flecken. Das kann passieren in Jahren mit minimaler Sonnenaktivität. Dafür finden wir auf dem tiefblauen Himmel rasch die Venus und auch der Mond ist schon gut zu erkennen.

Sonntag, 22. Juli, Donaupark

Im Lauf des Nachmittags ziehen ein paar Wolken auf und gerade zu Beginn unserer Station gibt es sogar einen kurzen gewittrigen Regenschauer. Doch dieser läßt uns, auch angesichts der noch immer sommerlichen Temperatur, nicht verzagen. Wir erklären den Kindern in unserem Zelt den Dobson und lassen sie aus dem Zelt in die Gegend schauen, das macht einen Riesenspaß.


Zuerst dient unser Zelt sogar als Regenschutz


Doch dann klart es auf und wir blicken zu den Gestirnen

Und dann ziehen die Wolken ja doch wieder ab und wir können die - nach wie vor wie blank polierte - Sonne und Venus beobachten. Auch heute kann unser Programm also wie geplant durchgeführt werden. Der Besuch ist heute allerdings mit nur drei Familien bescheiden. Angemeldet waren wesentlich mehr, doch auch heute hat wohl das warme Wetter zu so mancher Änderung im familiären Plan geführt.

Sonntag, 29. Juli, Donaupark

Letzte Station, das Wetter passt auch heute, es ist wieder ein sehr schöner Sommernachmittag, und heute ist auch ziemlich viel los im Donaupark, sehr zum Unterschied zu den vorangegangenen Spieltagen an diesem Ort.

Vom Besuch her das gleiche Bild wie die letzten beiden Male: Die, die angemeldet waren, kommen -- nicht. Dafür kommen andere Familien. Etwas erstaunlich finden wir den Umstand, dass gleich drei Familien, die sich erst heute Vormittag angemeldet hatten, auch nicht gekommen sind. Ob sie uns schlicht und ergreifend nicht gefunden haben? An der Beschilderung kann es nicht gelegen sein, die war wirklich ausreichend.


Voll bestücktes Informationszelt


Schönes Wetter zum Sterngucken bei Tag

Bei schönem Sommerwetter können wir auch heute Sonne und Venus zeigen und erklären, wie Fernrohre funktionieren. Dabei kommt auch das "Spazierenschauen" in der Landschaft nicht zu kurz.


Frequenz und Statistik  top

Wir mussten aus Wettergründen keine einzige Station absagen und konnten an allen Veranstaltungstagen das geplante Programm durchziehen. Das sind gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Ferienspiel.

Buben Mädchen Erwachsene Summe Wetter
Samstag, 07. Juli 2007 15 12 19 46 sommerlich schön
Sonntag, 08. Juli 2007 5 5 22 32 wolkig
Mittwoch, 11. Juli 2007 14 10 12 36 wolkig, Gewitter im Anzug
Samstag, 21. Juli 2007 12 8 24 44 sommerlich schön
Sonntag, 22. Juli 2007 4 6 10 20 wolking, dann sommerlich schön
Sonntag, 29. Juli 2007 7 5 20 32 sommerlich schön
57 46 107 210


Hauptstatistik


Besucherdurchschnitt nach Ort


Durchschnittsgesamtbesuch nach Ort


Besucherdurchschnitt nach Wochentag


Durchschnittsgesamtbesuch nach Wochentag


Besucherdurchschnitt nach Beginnzeit


Durchschnittsgesamtbesuch nach Beginnzeit

Es zwigen sich Korrelationen nach allen drei untersuchten Kriterien:

  • Der Maria-Theresien-Platz kommt besser an als der Donaupark
  • Sonntag kommt bei Kindern deutlich schlechter an als Samstag oder Wochentag
  • Die frühere Beginnzeit kommt schlechter an als die spätere

Allerdings sind diese Aussagen mit Vorsicht zu genießen, da die Datenmenge sehr klein ist. Die Korrelation mit der Beginnzeit kann auch in Verbindung mit erste gegen zweite Julihälfte gesehen werden und so interpretiert werden, dass in der zweiten Julihälfte mehr Familien auf Urlaub waren als in der ersten (was sich etwa auch mit Verkehrsstatistiken deckt).

Auch war das Wetter nicht immer vergleichbar. 8. und 22. Juli hatten doch die schlechtesten Wetterbedingungen und daher wohl auch den geringsten Besuch.

Den Gesamtbesuch von 210 sehen wir als zufrieden stellend; angesichts einer Limitierung auf 20 Kinder pro Termin und im Schnitt einer Begleitperson wäre 240 die Kapazitätsgrenze gewesen, und die haben wir nahezu erreicht.


Schlussbemerkungen  top

Abgesehen von Eröffnungsfest, dessen Sinn wir ersthaft hinterfragen (zumindest, was die Dauer der Veranstaltung anbelangt), können wir heuer eine sehr erfolgreiche Ferienspielbilanz ziehen. Der Besuch lag im erhofften Bereich, das Wetter hat mitgespielt und das Echo auf die Station war durchaus positiv.

Das System mit den Anmeldungen hat nicht funktioniert. Warum müssen sich Familien eingentlich anmelden?

  • Das Programm ist sehr speziell und an wirklich interessierte Kinder und Erwachsene gerichtet. Es ist keine reine "komm-und-mach-mit"-Station, da der Himmel bei Tag und der Blick durchs Fernrohr zu Sonne oder Venus nicht unbedingt gleich Begeisterung hervorrufen. So wollen wir Enttäuschungen vermeiden.
  • Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass bei einer mit zwei Instrumenten bestückten Station, die von im Schnitt drei unserer aktiven Mitglieder betreut wird, 20 Kinder eine Obergrenze darstellen. Bei mehr Kindern wären zusätzliche Instrumente und daher mehr Personal erforderlich. Die Anmeldungen helfen uns einfach bei der Planung.
  • Die Station ist extrem wetterabhängig, ein Anruf wenige Stunden vor Beginn daher ohnedies notwendig.

Da sowohl die lang- als auch die kurzfristigen Anmeldungen nicht funktioniert haben, wird das Finden einer Alternative wohl eher schwierig werden.

Da nach dem Ferienspiel vor dem Ferienspiel ist, beginnen die Überlegungen, welche Aktion wir im nächsten Jahr anbieten könnten. Praktische (beobachtende) Astronomie ist in jedem Fall ein sehr spezielles Nischenprogramm, da sie den durch Medienberichte von Weltraummissionen oder Großobservatorien hochgeschraubten Erwartungen der Bevölkerung nicht im mindesten entspricht. Die Realität vermitteln heisst automatisch auch enttäuschen, und hier das Positive herauszukristallisieren und Astronomie als tolle Freizeitbeschäftigung zu präsentieren, dazu braucht es

  • extrem motivierte MitarbeiterInnen,
  • gutes Wetter,
  • interessante Objekte am Himmel (die Sonne ist das leider nicht) und
  • eine gewisse positive Grundeinstellung der besuchenden Familien. Daher die Anmeldungen.

Astronomie ist eine sinnvolle Frezeitbeschäftigung, schon für Kinder. Durch die Beschäftigung mit dem Universum als ganzem lernen wir, Zusammenhänge zu erkennen, wie vom Beobachten auf Tatsachen geschlossen werden kann - und wie nicht -, wir lernen naturwissenschaftlich zu denken, und das heisst auch, kritisch zu denken, zu hinterfragen, und nötigenfalls gelerntes Wissen zu verwerfen. Astronomie als jene Naturwissenschaft, die am einfachsten selbst nachvollziehbar ist, macht uns geistig flexibel und fördert daher unsere Intelligenz. Astronomie vermittelt aber auch anschauliche Wege zu anderen, eher abstrakten Disziplinen wie Mathematik, Physik, Chemie, aber auch Biologie, und sogar zu Fremdsprachen wie Englisch und sogar Latein. Astronomie kann jungen Menschen einen Weg aufzeigen, den sie anders vielleicht nicht finden würden.

Darum machen wir beim Ferienspiel mit.

Alexander Pikhard


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