Easter Star Party 2021

Zoom Meeting, 10. 04. 2021

Wir lassen uns doch nicht unterkriegen! Bedingt durch die jetzt schon mehr als ein Jahr andauernde Coronakrise findet unser Vereinsleben derzeit eben nur im Cyberspace statt. Alles haben wir schon in die digitale, virtuelle Welt verlegt: Vortragsabende, Kurse, Workshops. Alles? Nein, die Teleskoptreffen noch nicht. Doch das ändert sich jetzt auch.

Einen wolkenlosen Abend am 4. April 2021 nützen wir für einen Probelauf mit ein paar Teleskopen, an denen digitale Kameras diverser Bauart für Live-Bilder sorgen sollen. Ein ausgewähltes Testpublikum darf dabei zuschauen, wenn erfahrene Beobachter ihre Teleskope daheim - wo auch immer das ist - bedienen und die Bilder live ins Internet übertragen. Per Zoom-Konferenz.


Die Technik ist bereit beim Probelauf am 4. April 2021. (Mit Mausklick vergrößern)


Der Himmel ist makellos beim Testlauf am 4. April 2021. (Mit Mausklick vergrößern)


Es geht los. Beim Testlauf am 4. April 2021 bestaunen unsere TesterInnen Sirius. (Mit Mausklick vergrößern)

Der Probelauf funktioniert gut und so steht der Durchführung der Easter Star Party als virtuelles Teleskoptreffen nicht mehr im Weg außer das Wetter. Dieses ist am Freitag, 9. April leider komplett unbrauchbar, am Samstag, 10. April, geht es so halbwegs, auch wenn der Himmel nicht so perfekt ist wie beim Probelauf.

Für Live-Bilder sorgen an diesem Abend Beate und Daniel Pillis aus dem Sonnwendviertel in Wien 10 nahe der Hauptbahnhof, Christian Liska vom Brentenriegel im Burgenland, Gerhard Rehak aus Neudörfl, ebenfalls Burgenland, und ich selbst aus Wien 12. In der hellen Dämmerung geht es los mit Sirius, Mars und dann ein paar Doppelsternen, die auch immer wieder als Intermezzo zwischen Deep Sky Objekten, die länger belichtet werden müssen, dienen.


Die virtuelle Easter Star Party 2021 beginnt mit einem Blick zu Sirius in der Dämmerung. (Mit Mausklick vergrößern)


Weiter geht es mit einem Blick zum nur 5" kleinen Mars am 10. April 2021. (Mit Mausklick vergrößern)


Immer wieder Doppelsterne. Oben in der Mitte ζ Cancri, untern von links nach rechts γ Leonis (Algieba), α Geminorum (Castor) und ξ Ursae Maioris (Alula Australis). (Mit Mausklick vergrößern)

Frühling ist Galaxienzeit und nachdem der Himmel mitspielt und zumindest zwei Teleskope unter kaum lichtverschmutztem Himmel stehen, gibt es einen wahren Galaxy Zoo zu sehen. Erstaunlich, wie viele Details schon bei verhältnismässig kurzen Belichtungszeiten herauskommen.


Ein Blick zum schon sehr tief stehenden Orionnebel darf nicht fehlen. (Mit Mausklick vergrößern)


Frühling ist Galaxienzeit. Hier Messier 51 in den Jagdhunden. (Mit Mausklick vergrößern)


Galaxien, Galaxien: Oben die Markarian-Kette, Zentrum des Virgo Galaxienhaufens, u.a. mit Messier 84, 86 und 87. Unten von links nach rechts Leo-Triplet, Messier 100 und Messier 63. (Mit Mausklick vergrößern)


Galaxien, Galaxien: Messier 101 (links) und Messier 51 (rechts) (Mit Mausklick vergrößern)


Galaxien, Galaxien: NGC 4565 im Haar der Berenike (oben), Messier 94 (unten links), das kleine Leo-Triplet um Messier 105 (rechts unten) (Mit Mausklick vergrößern)


Und noch mehr Galaxien: Oben links NGC 4631 ("Hering"), oben rechts NGC 4656 ("Hockey Stick"). Unten links Messier 106, Mitte Messier 81, rechts Messier 82. (Mit Mausklick vergrößern)

Auch Sternhaufen sind zu sehen; offene Sternhaufen am verschwindenden Winterhimmel, Kugelsternhaufen am Frühlingshimmel. Auch dankbare Objekte.


Offene Sternhaufen. Mitte: h und χ Persei. Oben links Messier 36, rechts Messier 37. Unten links Messier 38 und NGC 1907, unten rechts Messier 35 und NGC 2158. (Mit Mausklick vergrößern)


Kugelsternhaufen: Oben Messier 53 und NGC 5053; unten links und Mitte Messier 3, rechts Messier 53. (Mit Mausklick vergrößern)

Und dann gibt es sogar noch diffuse Nebel zu sehen, und das, obwohl der Himmel gar nicht so transparent ist heute.


Und sogar zwei Nebel gehen noch: Der California-Nebel NGC 1499 und der Bubble-Nebel NGC 7635. (Mit Mausklick vergrößern)

Eine virtuelle Star Party! Was wie eine Verlegenheitsveranstaltung klingt, entpuppt sich als ein total neues Format. Denn: Wäre es ein normales Teleskoptreffen, hätte wohl jeder still vor sich hinfotografiert und die Bilder wären in den nächsten Tagen nach und nach ausgearbeitet worden. Wäre es ein Beobachtungsabend, viele der schwachen Objekte wären im Okular bei weitem nicht so deutlich zu sehen gewesen wie nach kurzer Zeit auf dem Bildschirm. Plaudern geht auch über die Kopfhörer, auch das Naschen (natürlich muss jeder für seinen eigenen Vorrat sorgen), einzig die Atmosphäre beim gemeinsamen Beobachten, die fehlt. Dennoch: Wir werden dieses Format der virtuellen Star Party auch beibehalten. Nicht statt, sondern zusätzlich.

Text und Fotos: Alexander Pikhard.


Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
www.waa.at